Haftung und Optik: Die Herausforderungen der ästhetischen oralen Rehabilitation auf unterschiedlichen Substraten - Überlegungen basierend auf einem klinischen Bericht
Maschinenübersetzung
Der Originalartikel ist in EN Sprache (Link zum Lesen) geschrieben.
Zusammenfassung
Patienten mit herausfordernden prothetischen Bedingungen benötigen eine Rehabilitation mit einem biologischen, funktionalen und ästhetischen Ansatz. Wenn ein oder mehrere Zähne stark verfärbt sind, ist ihre Restauration problematisch, da das schlechte Erscheinungsbild nicht nur die Krone, sondern auch das parodontalen Gewebe betrifft. Dieser klinische Bericht beschreibt eine komplexe ästhetische Rehabilitation mit konservativem Gewebemanagement und keramischen Restaurationen. Die subepitheliale Bindegewebstransplantation und der Austausch eines gegossenen Metallstifts durch einen Glasfaserstift lösten das Problem eines verfärbten oberen zentralen Schneidezahns. Der verfärbte rechte obere Schneidezahn wurde mit einer Kombination aus einer mittelopaken, lithiumdisilikat Keramikkappe restauriert, um die dunkle Wurzel zu maskieren und die Farbe der anderen Schneidezähne anzugleichen. Anschließend wurden 6 keramische Verblendschalen eingesetzt. Ein Wissen über die optischen Eigenschaften der Materialien und die Möglichkeiten der Haftung half, dieses komplexe Problem zu lösen. (J Prosthet Dent 2021;125:15-7)
Wenn ein oder mehrere Zähne stark verfärbt sind, ist ihre Wiederherstellung problematisch, da das schlechte Aussehen nicht nur die Krone, sondern auch das parodontalen Gewebe beeinträchtigt. Zum Beispiel ist eine minimale Weichgewebebreite von 2,0 mm erforderlich, um Titan zu maskieren und die Lichtreflexion der natürlichen Zahnreihe nachzuahmen.
Besonders herausfordernd ist die Auswahl des am besten geeigneten Materials für die restaurativen Verfahren und die Substrate für die Haftung der prothetischen Komponenten. Der Kliniker benötigt ein Verständnis der optischen und adhäsiven Eigenschaften der Materialien, um vorhersehbare ästhetische und funktionale Restaurationen zu planen und zu erstellen.
Das Ziel dieses klinischen Berichts war es, eine Lösung für eine komplexe ästhetische Herausforderung basierend auf detaillierter Planung, dem Management von Weichgewebe und restaurativen Entscheidungen, die die optischen und adhäsiven Eigenschaften der Materialien berücksichtigten, zu präsentieren.
Klinischer Bericht
Eine 43-jährige Frau, die mit der Ästhetik ihres Lächelns unzufrieden war, stellte sich in der Zahnklinik der APCD Regional Americana, Brasilien, vor. Das Zahnfleischgewebe, das mit ihrem maxillären rechten zentralen Schneidezahn verbunden war, war durch eine vorhandene metallkeramische Krone (Abb. 1) verdunkelt. Nach einer klinischen Untersuchung wurde ein multidisziplinärer Behandlungsplan genehmigt.

Eine parodontalchirurgische Behandlung wurde durchgeführt, um die Dicke des labialen Zahnfleisches um den rechten oberen zentralen Schneidezahn zu erhöhen. Nach der Anästhesie wurde ein dünnes Bindegewebstransplantat aus dem vorderen Bereich des Gaumens entnommen und in das labiale Zahnfleisch des rechten oberen zentralen Schneidezahns eingesetzt. Gleichzeitig wurden die Zahnfleischränder der benachbarten Zähne mit einer Gingivoplastik neu konturiert (Abb. 2). Neunzig Tage nach der Operation wurde die vorhandene Metallkeramikkrone durch eine interimistische Acrylharzkronen (Try In; VIPI) (Abb. 3) ersetzt. Der Wurzelkanal wurde erneut behandelt, und der vorhandene Metallstift wurde durch einen Glasfaserstift (Whitepost; FGM) ersetzt, der mit Kompositharz (Empress Direct Dentin A2; Ivoclar Vivadent AG) modifiziert wurde, welches mit Harz (Multilink N; Ivoclar Vivadent AG) zementiert wurde (Abb. 4), um die Ästhetik und Haftung zu optimieren.



Sechs keramische Restaurationen wurden an den oberen Eckzähnen und Schneidezähnen eingesetzt. Die Restauration am rechten oberen zentralen Schneidezahn wurde mit einem mittelopaken Lithiumdisilikat-Keramiksublat (IPS e-max press mittelopak; Ivoclar Vivadent AG) segmentiert, das über das verfärbte Zahnsublat zementiert und dann mit einer keramischen Verblendschale versehen wurde. Dieser Ansatz maskierte effektiv den rechten oberen zentralen Schneidezahn und optimierte die gesamte ästhetische Übereinstimmung.
Die Laminatveneers wurden minimal mit Diamantrotationsinstrumenten (#1014, #2135 Diamantspitzen; Komet), Schleifpapierdisks (Sof-Lex; 3M) und abrasiven Gummispitzen (Jiffy; Ultradent Products, Inc) vorbereitet. Die Krone wurde mit Diamantrotationsinstrumenten (#2215, #2200; Komet) präpariert. Nach der Abformung (Virtual; Ivoclar Vivadent AG) wurde der Farbton der Zahnpräparation ausgewählt (VITA klassisch; VITA Zahnfabrik), und provisorische Prothesen wurden mit bis-acryl Harzmaterial (Protemp 4; 3M ESPE) hergestellt.
Die 5 Laminatveneers und die 2-teilige Krone wurden hergestellt (Abb. 5) und klinisch mit einer Try-In Paste (Variolink Esthetic LC Try In; Ivoclar Vivadent AG) evaluiert. Die Restaurationen wurden mit 10% Fluorwasserstoffsäure (Power C-Etching; BM4) für 20 Sekunden behandelt, gewaschen und mit 37% Phosphorsäure für 10 Sekunden gereinigt. Silan-Adhesiv (Excite F; Ivoclar Vivadent AG) wurde aufgetragen, und die Restaurationen wurden mit Resin-Zement (Variolink Esthetic LC; Ivoclar Vivadent AG) eingesetzt und für 40 Sekunden auf jeder Oberfläche photoaktiviert (Blue-Phase; Ivoclar Vivadent AG) (Abb. 6).


Diskussion
Die parodontalen Operationen sind häufig vor restaurativen Verfahren angezeigt, um die Ästhetik des Zahnfleischgewebes zu verbessern. Die beschriebene Technik mit einem Bindegewebetransplantat hat sich als zuverlässig erwiesen und bietet hervorragende Ästhetik, wobei Farbe und Textur den angrenzenden Geweben entsprechen. Weniger Knochenresorption und Gewebeverengung wurden bei flapless Zugang berichtet.
Zusammenfassung
Dieser klinische Bericht beschreibt die Lösung einer komplexen ästhetischen Herausforderung mit einem multidisziplinären Workflow, der die Chirurgie von Weichgewebetransplantaten, endodontische Nachbehandlungen, den Austausch des gegossenen Metallstifts durch einen Glasfaserstift, eine 2-teilige Vollkrone und Laminatveneers kombiniert.
Autoren: Maristela Lobo, Walleska Feijó Liberato, Marcos Gabriel Vianna-de-Pinho, Larissa Maria Cavalcante, Luis Felipe J. Schneider
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